Rakete 52-46
EIN NYMPHISCHER COUNTDOWN
52. Nennt mich Raketen. Jede Woche bricht eine Rakete auf. Erstmals für ein Jahr. In kontinuierlicher Folge. In unterschiedlicher Häufung. Durch fremde Welten. Mit Substituten. |
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51. Die Reste einer hervorragenden Mahlzeit sind vor allem nützlich, wenn man eine Waffe und ein Werkzeug benötigt, um ins nächste Level zu gelangen. | |
50. I Danced With a Zombie. Diesen Film stellen wir uns vor: Drei Personen treffen sich in einer vorgegebenen Filmkulisse. Bewegt von ihren Eigenarten, werden sie miteinander tanzen. Am Blick erkennbar: Jede der drei Personen erlebt in dieser Szene ihre eigene Geschichte. | |
49. Ich sage dir, wenn einer das Handwerk erlernen will, muss er durch Phantasmata tanzen; und merke, dass das Phantasmata eine körperliche Schnelligkeit ist, die von der Intelligenz des (Zeit-)Maßes derart bewegt wird, dass bei jedem Tempo eine Pause eingelegt wird, so als hätte man das Medusenhaupt erblickt, wie der Dichter sagt, man sei also, wenn die Bewegung ausgeführt ist, augenblicklich wie ein Stein, im nächsten Augenblick aber hebe man die Flügel wie ein Falke, der von der Beute in Bewegung gesetzt wird, ... Dominico da Piacenza, De arte saltandi & choreas ducendi. Della arte di ballare et danzare. ca. 1450. | |
48. Jeder kennt das: Bevor Raketen in ihren Startrampen, ihren Magazinen, ihren geheimen Gefängnissen und verborgenen Unterkünften ganz sauer werden und beginnen, auf offener Straße Leuten die Hüte vom Kopf zu schlagen, gehen sie lieber zur See, in des Weltalls weiten Raum, dessen Hut viel größer ist; eine enorme Belastung für den Schädel. Ohne Bewegung kein Ankerpunkt. | |
47. Unterschwelliges Erkennen? Zeichen und Gesten, Merkmale eignen sich hervorragend als Ankerpunkte für Verwechslungen. Bewegen wir uns daher auf einen Maskenball und wenden uns erneut der Maske zu. Sie verbirgt nicht einfach das Subjekt, sie verbirgt vor allem dessen Scham. Das heißt: Sie zeigt das Subjekt, sie gestattet es dem Subjekt, sich scham-los zu zeigen. | |
46. An die Stelle psychologischen Horrors, wie aus Genrefilmen bekannt, tritt eine orgiastische Apotheose des Körpers, die sich von Tanz in Trance und rituellem Tieropfer bis hin zu kollektivem Koitus steigert. Aus christlicher Perspektive blasphemisch, mischt sich das Heilige hier mit dem Schamlosen. Die daraus resultierende Ästhetik des Grotesken arbeitet an einer Aufhebung der Differenzen zwischen Körper und Welt. |
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