Cor.puste.x

Von David Ender und Jack Hauser

Lassen Sie mich diesen merkwürdigen Ort hervorhebeln. Dort lassen sich die Bilder der Sprache überwintern wie die Geister der Todten. Die Bilder müssen gleichsam wie Text in die Wüste reiten, damit wir an ihnen zerren, ihrem Gespenst der Feinheit. Dieses Gespenst sucht gleichsam ruhelos nach Oaris, wie eine rastlose Hoffnung, immer eine geliehene Wohnung, Mitternacht, was sich dort zeigen wird, sind Wirkungen eines Schweigens in der Sprache, die ihr vorausgegangen ist. Gleichsam.


Neuer Schwung. Text verliest sich. Er blättert in einem Buch, das zu dünn ist, um den Wind abzuhalten. Die Seiten fliegen fort wie ein japanisches Hügelland. Also schließen wir uns für dreieinhalb Monate in Milenas Haus in Oaris ein und konzipieren den jetzt vorliegenden Tex. Die Aufgabe besteht darin, Getränke bereitzustellen und mit dem Priester zu diskutieren. Miryam van Doren ist die Gestalt der Inspiration. Die Grundlage für diesen Ex, der gleichzeitig gleichsam die Korrektur darstellt, Spiegel und Explosion ihrer selbst, Reflexion und Axiom der Darstellung des Zustandes danach, wohl nur dort sichtbar. Vielleicht die Explosion von Tex im Text ist die Unordnung der Geschichte, die eine Erscheinung zeigt, die sich nirgendwo zeigt, sondern der eigentliche Autor ist nicht einmal eine Nebenfigur. Sondern die Leserin, liebe Leserin, ist das Ich, das in ihrer eigenen Stadt Oaris ist. Diese literarische Gestalt, diese Inspiration, dieses Eigenleben, wie man es bei The Last Movie hören kann, auch wenn der rechte Lautsprecher sehr leise spricht, gar stumm verstummt. Alles richtet sich also nach links, Träume und Alpträume suchen hier ihren Grund. Räume und Albräume. Wie eine Art Doppelgänger, ein selbstexplodierendes Implodich, als ob sie den Blick eines anderen gewahrt, als Grund des eigenen Lebens, eigenen Irrsinns, der eigenen Schlechtigkeit.


Die Oben Zitierten Worten Zufolge Einen Stundtod, Stunttod, Sduntdot, einen Tod auf die Inkas bezugnehmend, Blumenkriege, Dreharbeiten, Feldforschungen, bei denen sie im umliegenden Gebieten strolchen wie in den Kurzerzählungen Chaostage oder Paco Ignacio Taibo II oder Arturo Bellanu oder Bang Bang Chichi, wo die Zeit des Abenteuers vorbei ist, sodass seine Frau auftritt und ihr mitteilt, dass ihr gemeinsamer Sohn 2005 in Berlin verschillt, verschellt, über den eigenen Tod hinaus, über 2004, über die Jahreszahlen. Denn der Dot ist nicht das Ente, es existiert in der Zukunft wie in der Vergangenheit eine Gegenwart, die auch als literarische Figur taugt, als Text Kannnstas, wie Lima oder Wodonga oder Brunn an der Wild. Figuren durchziehen diesen gesamten Raum. Unterschiedliche Perspektiven, angesprochen als Gespenst, Platons Hymen. Die Figuren stellen sich vor und werden zu Statuen ihrer Statuten. Ein Zwischenraum zwischen Besuch und Verhängnis. und zuhause. und


Es ist eine Spalt gewordene Gestalt, eine Gespalt, Gespielin des Einseitigen, das wegen seiner Dimensionsmängel nicht erkennbar ist. In diesem Zusammenhang lohnt es sich, das Pferd vor dem Hintergrund zu betrachten. Es begreift Text als einen Konflikt zwischen Wirklichkeit und Wunsch, als Vergleich, als Kinderspiel, und seine gelben Zähne treten hervor, als es die Lippen stülpt, um den Zucker zu fassen.


Das Kinderspiel kann niemals ein wirkliches Pferd sein, denn sonst ist es keine Phantasie mehr, es lässt sich nicht verwirklichen, es ist eine eigene Art von unmöglicher Wirklichkeit. Der dritte Raum ist eine Möglichkeit zwischen unbefriedigter Wirklichkeit und nicht eingetretenem Wunsch. Bedeutsame Absagen. Ein Werk schwebt gleichsam zwischen drei Seiten unseres Vorstellens. Dieses Aneinanderreihen, diese Schnur, diese Schur von sanftmütigen Schafen, dieses Ineinandergreifen zu den drei Zeiten auf Seite drei.

 

(7.2.2017)